Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Gleichberechtigung der Mobilität

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Es ist grossartig: So viel Mobilität wie jetzt hatte die Menschheit noch nie. Jeder Schweizer fährt/läuft und fliegt pro Jahr im Schnitt einmal um die halbe Welt (20’500km). Dass bei immer mehr Menschen auf der Erde irgendwann nicht mehr jeder so viel reisen kann, liegt auf der Hand.

Ein möglicher Ansatz, wie trotzdem Mobilität mit geringem Platzverbrauch gewährleistet werden kann, nennt sich „Mobilitätsgleichberechtigung“.
Wie geht die Reise mit der Mobilität weiter?
Den Namen „Mobilitätsgleichberechtigung“ habe ich frei erfunden. Er beruht aber auf der Idee von Enrique Peñalosa, ehemaliger Bürgermeister von Bogotá, Kolumbien. Er machte die Aussage: „A bus with 80 passengers has a right to 80 times more road space than a car with one.“ Ein spannender Ansatz nach dem Prinzip der Gleichstellung. Hier das Video von seinem TEDTalk:

Busfahrende Sorgen für Platz auf Strassen

Wer heute Bus fährt, leistet einen Beitrag daran, dass Autofahrer mehr Platz zur Verfügung steht.
Eine kleine Rechnung dazu: In einem Doppelgelenkbus von 25 Meter Länge haben 150 Leute Platz. In einem Auto sitzen durchschnittlich nur 1.2 Personen. Würde man alle 150 Busfahrende in Autos transportieren, entstünde eine Staukolonne von 875 Metern!

Anders formuliert, stellt der Busfahrende dem Autofahrer gratis den grössten Teil seines Anspruchs an der Strasse zur Verfügung.

Autofahren braucht Platz

Das Statussymbol Auto hat in den letzten Jahren (vor allem bei Jungen) seinen Statuswert verloren. öV-Zeit lässt sich besser nutzen, ist günstiger und planbarer.
Entscheidend ist aber, dass der motorisierte Individualverkehr viel mehr Platz braucht als etwa der Flug- oder Bahnbetrieb. Dadurch wird zusätzliche Kapazität in verbautem Gebiet verteuert. Der öV schafft dort günstiger neue Kapazität, wo die Strasse nicht mehr weiterkommt.
Das weiss jeder, der SimCity schon einmal gespielt hat und wegen vieler Strassen und dadurch entstehendem Gebäudemangel keine Steuereinnahmen mehr hatte …

Mobilitätsmix & Mutter Natur

Schlussendlich kommt es aber auf den richtigen Mix von Auto, Bahn und Bus an: Die Strasse ist die Haupterschliessung und vor allem individuell; Bahn und Bus hingegen sind Massentransportmittel und in zersiedeltem Gebiet zu teuer.
Nicht vergessen sollten wir aber, dass wir eigentlich zum Gehen (und Radfahren) gemacht sind und es für die kurzen Distanzen und für die Fitness keine besseren Fortbewegungsmittel gibt. Dieser Fortbewegung gehört daher am meisten Platz.

Meine persönliche Mobilitätsstatistik 2013 sieht übrigens etwa so aus: Motorrad 0 km (Schnitt 208 km), Velo 1’500 (271), Auto 1’500 (9’957), Bahn 26’000 (3’230), Postauto 100 (44), Tram/Bus 1’200 (548), Flugzeug 3000 (5237). Total: 33’300 (20’500). Was zeigt eure Statistik?

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