Roman Zech Gedanken auf Reisen.

HIMYM: Das ganze eigene Ende

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Nach neun Jahren flimmerte diese Woche die letzte Episode von How I Met Your Mother über die Bildschirme. Viele Fans sind von dieser enttäuscht, hätten sich erhofft, dass es anders ausgehen würde. Meine Meinung und ein Erklärungsversuch.

Die fünf Hauptfiguren von How I Met Your Mother.
CC-Licensed photo by CBS/Monty Brinton from FAN THE FIRE Magazin on flickr.com

An dieser Stelle muss ich kurz das Ende der Story erzählen. Sorry Kids! Wer das Ende noch sehen will, um sich eine eigene Meinung zu bilden, sollte nicht weiterlesen.

The Finale

Die ganze neunte Staffel dreht sich um die Hochzeit von Robin (Cobie Smulders) und Barney (Neil Patrick Harris). Das eigentliche Ende wird aber erst in der letzten Doppelfolge erzählt: Nach der Hochzeit wird Robin eine erfolgreiche Reporterin, reist viel und schlussendlich zerbricht die Ehe mit Barney. Ted heiratet unterdessen The Mother, Tracy (Cristin Milioti). Nach Jahren glücklicher Ehe mit zwei Kindern stirbt sie an einer Krankheit.
Hier endet die eigentliche Geschichte, die Ted seinen Kindern erzählt. Sie glauben ihm nicht, dass er die Geschichte How I Met Your Mother, sondern viel mehr How I Met Aunt Robin erzählt hat. Sie überreden in zu einem Date mit Robin. In der letzten Szene steht er mit dem blauen Horn vor ihrer Tür. Sie schaut zum Fenster heraus, lächelt. Er lächelt zurück. Cut.

Diese letzten zwei Minuten waren viele Fans geschockt. Der eigentliche Kopf der Geschichte, The Mother, stirbt. Für viele passt das nicht zum Style der Serie. – Warum? – Für sie ist der Spannungsbogen weg, sobald sie wissen, wie Ted (Josh Radnor) The Mother kennenlernt.

Moral durch das Ende

Für mich zeigt das Ende zwei Sachen:
Erstens zeigt es den modernen Aspekt der Geschichte. Der Plot baut auf Ted’s instabilen Lebenslage auf. Er erzählt, wie er mit seiner Situation zu gange kommt und wie sein (lustiges) Umfeld gleichzeitig darauf reagiert und mit seinen eigenen Problemen agiert.
Die Situation als Ted Tracy zum ersten Mal am Bahnhof Farhampton anspricht ist das eigentliche Ende dieser Instabilität. Dieser instabile Lebensabschnitt für Ted ist da fertig. Darauf folgt aber gleich der nächste mit Heirat, Kindern und schlussendlich dem Tod seiner Frau.
Wiederum folgt darauf eine sechsjährige Krise, die Ted damit verarbeitet, dass er seinen Kindern die Geschichte How I Met Your Mother erzählt.
Als Ende der Serie fände ich Friede-Freude-Eierkuchen deshalb nicht angepasst – es wäre zu einfach.
Mir gefällt deshalb der Ansatz, dass Ted trotz all seinen Niederlagen einen Neuanfang macht und Robin mit seinem spontanen Erscheinen überrascht.

Zweitens erhält die Geschichte erst durch dieses Ende überhaupt einen Sinn.
Das Leben besteht demnach nicht aus der Suche nach dem ewigen Glück, sondern aus der Suche nach dem Glück in der momentanen Situation, im momentanen Lebensabschnitt. Ted ist die Figur, welche das Umdenken vom ewigen Glück zum momentanen Glück durchlebt.
Das wiederum passt zur Serie: Sie ist mit der durchmischten Erzählweise von Rückblenden und Zukunftsblicken neue Wege gegangen und How I Met Your Mother endet nicht wie Hollywood es will, sondern wie es eigentlich begonnen hat. Auf seine ganz eigene Art.

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von Roman Zech
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