Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Kunst der Einfachheit

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Was ist eigentlich einfach? Schon eine richtig komplizierte Frage und genügend Stoff, ein ganzes Buch zu füllen. Benedikt Weibels neues Buch Simplicity ist nicht eine Gute-Nacht-Lektüre, aber ein guter Ansatz für Neujahrsvorsätze.

Überrascht hat mich das Buch bereits, bevor ich es gekauft hatte. In der proppenvollen Buchhandlung kurz vor Weihnachten schickte mich die Verkäuferin in die hinterste, ruhige Ecke im Kellergeschoss. Simplicity gehöre zur „Fachliteratur Betriebswirtschaft – Management“ und ist mit 150 Seiten eines der dünneren Bücher im Regal. Das sich die Leute zu Weihnachten lieber mit Fiktion als Komplexität befassen, war auch mir klar.

Warum das Buch?

Manchmal habe ich das Gefühl, die Welt ist ein Stück zu kompliziert. Kürzlich hatte ich einen Couchsurfer zu Gast und ihm etwa 10 Minuten erklärt, wie er sich durch das Menü des Ticketautomaten am Bahnhof arbeitet.
Auch das Wort „Steuererklärung“ können die meisten nur mit anschliessendem Fluchwort oder Falten auf der Stirn aussprechen.
Die drei Ordner mit „nur den wichtigsten“ Baunormen machen sich im Bücherregal ganz gut, sind aber im Grunde sehr bedrohlich.
Es geht auch einfacher und irgendwer muss anfangen mit Aufräumen, darum die Lektüre.

Komplex vs. kompliziert

Gleich im ersten Kapitel belehrt mich Benedikt Weibel, dass es komplexe und komplizierte Probleme gibt. Aha! Kompliziert ist alles was sich auf einfacheres zurückführen lässt (z.B. Mathe), komplex sind Dinge mit Abhängigkeiten (z.B. die Eisenbahn). Obengenannte Dinge sind vor allem kompliziert. Das Buch handelt aber über Komplexität und nicht Kompliziertheit.
Simplicity ist ein spannender Mix: Geschichten, Beispiele ein bisschen BWL und praktische Anleitung. Weibel streift extrem viele Themen. Es wirkt dadurch eher dicht als oberflächlich, oder wie er es im Buch propagiert, hat er sich durch die Komplexität des Themas durchgearbeitet, um klare Botschaften zu kommunizieren.
zVg, NZZ Libero.

Auch was für mich?

Nicht persönlich nehmen: Einigen würde das Buch bestimmt nicht schaden. Wenn du dich zu den andern zählst, lohnt es sich trotzdem. Es ist einfach geschrieben, regt zum Denken und Handeln an und lässt sich prima für verschiedene Lebensphasen (auch die bevorstehende Lernphase) auslegen.

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von Roman Zech
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