Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Biz Respekt bitte!

B
Heute, kurz nach dem Mittag in der S-Bahn. Jedes Abteil ist mit einer Person besetzt, jeder fährt für sich durch die Landschaft, die Leute breiten sich in den Abteilen aus. Da ein Thunfisch-Sandwich, hier ein Take-away-Böxchen. Eine langweilige – dank Klimaanlage duftfreie – Fahrt. Ich schweife zwischen Whatsapp und dem interessierten einjährigen Mitpendler hin und her.
Am nächsten Halt steigt eine Frau ein. Blick zu Boden, scheint nicht ihr Tag zu sein. Aber trotzdem: Sie beginnt, ohne zu zögern, im bereits einfach besetzten Abteil Taschen einer wildfremden Frau zu verschieben, um sich Platz zu schaffen. Kein „Grüezi“, kein „Ist hier noch frei?“. Schnurstacks darauf los. Bis die von ihr ausgewählte Mitfahrerin sie mit einem „Entschuldigung, wollen Sie hier sitzen?“ unterbricht. Keine Antwort. Schweigen im Zug. Nur der Einjährige übt fleissig weiter mit mir Grimassen.
Rotes Signal am Zürcher Hauptbahnhof: Besser als rote Köpfe im Zug!

Solche Erlebnisse hatte ich schon oft, schliesslich bin ich auch schon einige Kilometer auf den Schienen unterwegs. Doch sie bleiben haften und hinterlassen einen trauriges Eindruck.

Traurig deshalb, weil wir im gleichen Boot Zug sitzen, das gleiche Ziel (oder zumindest die gleiche Richtung) haben und uns alle unterwegs wohlfühlen wollen. Da erwarte ich ein Mindestmass an Respekt und Wertschätzung anderer, biete das Gleiche im Gegenzug auch an.
Um Himmels Willen muss das kein Kaffeekränzchen oder gar ein 12-Punkte-Programm-Gruppenausflug sein. Ein „Grüezi!“, „Adie!“ oder auch nur ein aufmunterndes Lächeln können eine gute Atmosphäre schaffen. Wenn daraus ein Gespräch wird, schön! Die Zeit im Bummler vergeht dann wie im ICE. Wenns bei den zwei Worten bleibt, nützen sie immerhin, dass ich mich selbst wohler fühle.

Gerade zur Rushhour finde ich das besonders wichtig. Wenn wir schon alle in der doppelstöckigen Sardinenbüchse nach Zürich rattern (müssen), hilft es allen, wenn wir uns gegenseitig wertschätzen und Respekt entgegenbringen. Give it a try! Das verdient nämlich jeder!

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von Roman Zech
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