Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Verkehr statt Bau: Nochmals von vorne

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Kennt ihr das Sprichwort „Viele Wege führen nach Rom“? Ja? Ich finde es schrecklich. Es gibt keine Antwort auf ein Problem und überlässt vieles dem Zufall und den Ungewissen der Zukunft. Doch so ging es mir mit meiner ersten Studienwahl.

Endstation oder weiter? – Weiche am Bahnhof Lake Louise, Canada.

Bauingenieur. Viele meiner Freunden und Bekannten reagierten überrascht als ich ihnen verriet, was ich studiere. Sie dachten alle, aus meinem musisch/journalistischen Lebenslauf wird ein NZZ-Schreiberling, ein Tontechniker oder Opernsänger.
Ich wollte gefordert sein, meine Fähigkeiten ausschöpften und mir einen Abschluss holen, mit dem ich die Welt ein bisschen verändern (und bereisen) kann.

Verkehr statt Bau

Falsche Wahl. Nach einem Semester weiss ich nun, die sagenumworbene Kraftbrille steht mir nicht und meine Fähigkeiten sind nicht im statischen Denken, vielmehr in der Komplexität zuhause. Ich will nicht verantwortlich sein, dass ein Bauwerk steht, sondern dass ein komplexes Konstrukt funktioniert. Ich möchte den Menschen Mobilität ermöglichen, und in Zukunft erhalten.
Ab Sommer heisst mein Studium darum Verkehrssysteme.

Wechseln: Gar nicht so easy!

Ich habe mir lange überlegt zu wechseln. Erstens verliere ein komplettes Jahr und beginne praktisch nochmals von vorne. Zweitens gäbe es auch gute Gründe den Bauingenieur weiterzuverfolgen.
Nach einiger Zeit war das Tageshighlight während der Unterrichtszeit die tägliche Zugfahrt zur Hochschule und zurück. Das hat mir dann eindeutig gesagt, dass ein Wechsel nötig ist.
Das Wechseln fand ich dann gar nicht so einfach, wie immer behauptet wird. Ich verbrachte einige Stunden damit, mir mir zwischen den Formularen und Gesprächen mit den Studiengangleitern die richtigen Infos zusammenzusuchen.
Der Aufwand hat sich aber gelohnt: Ich weiss jetzt, was mir angerechnet wird und habe meinen Stundenplan dementsprechend (und nach meinen sonstigen Interessen) ausgerichtet. Kein dolce far niete!

Zurück zum Feld eins

Das „verlorene Jahr“ macht mir nicht sehr zu schaffen. Ich freue mich auf das Neue und – hoffentlich – mehr Freude als im jetztigen Studium. Lieber studiere ich ein zusätzliches Jahr, anstatt mich einfach hinzugeben und mit einer Schnute in Zukunft unterwegs sein.

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von Roman Zech
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