Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Kosto chhaa?

K

Da wären gute Gründe richtig in die Tastatur zu hauen. Die Schule mit den englischen Büchern, aber ohne englischsprechende Lehrer, die Hupregeln auf den Strassen hier oder mein fancy Himalayaflug. Über alles könnte ich einen Artikel schreiben.
„Reduktion der Komplexität“ wurde mir in der Schule gelernt. Darum beantworte ich einfach die Frage „Kosto chhaa?“ (Wie geht es dir?). Meine einzige Konversation in Nepali, die ich ohne Wörterbuch oder Englisch schaffe und die Einheimische hier verstehen.

24h-Shop.

Gut und Schlecht wechseln sich hier extrem häufig ab. Sobald ich die Zimmertüre abgeschlossen habe und einen Fuss vors Haus setzte, vergehen keine fünf Minuten bis etwas passiert. Ein Einheimischer findet meine Haarfarbe interessant und will mit mir Tee trinken, ein Taxifahrer will mich zum „special Nepali-Prize“ herumfahren, ich brauche eine Auskunft oder weil die Hügel zu steil für die Hitze sind, bleibe ich stehen und schaue dem Treiben und Faulenzen zu.

Dabei geht es gefühlsmässig immer auf und ab.
Einmal sind die Menschen trotz ihrer einfachen Lebensweise so herzlich und bereit ihr Weniges mit mir zu teilen.
Ein anderes Mal erfahre ich von scheinbar unlösbaren Problemen und unerreichbaren Träumen. Schreckliche Armut und Missbrauch können hier Tür an Tür mit dem Luxushotel passieren.

Das wirkliche Problem ist, dass ich weder wirklich Tourist noch wirklich Volontär bin. Ich bin der Halbverrückte, der im Saunabus für die kleinen Einheimischen die einzige Haltestange ist und am Abend das Einzelzimmer mit warmer (!) Dusche hat. Ein echter Volontourist (damit das Wortspiel auch gebraucht ist).

Ich brauche Zeit bis Eindrücke verdaut sind und Platz für Neues da ist. Die Hälfte des Tages brauche ich schon, bis ich ausgeschlafen bin, alle Fotos sortiert und solche Texte geschrieben sind.
Das ewige Auf und Ab spornt zu mehr an. Schlechte Erfahrungen, damit ich wieder etwas Positives erlebe und Positives, damit ich immer daran erinnert werde, warum ich der Halbverrückte bin, der alleine unterwegs ist.

Grandios verloren. Es war aber auch mein erstes Billiard ohne Stock.
Die einzige Kaffeemaschine im Dorf steht hier.
80 Rappen kostet ein Kaffee von den Bohnen im Garten.
Milch und Honig produzieren die eigen Tiere.
Pokhara’s berühmte Stupa von oben. 

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von Roman Zech
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