Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Politik wird verständlich

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Der typische Politiker hat weisse Haare und kommt im Anzug zur Veranstaltung, an der er in kompliziertem Deutsch referiert. Vielen Jungen gefällt das nicht. Genau hier setzt „JAP!“ an: Jungpolitiker kommen in die Schule und diskutieren über ein aktuelles, politisches Thema. Ich durfte einen Teil der ersten JAP-Veranstaltungen moderieren. Einige Beobachtungen.

Jungpolitiker diskutieren vor Gewerbeschülern der GBS
JAP!-Podiumsdiskussion an der GBS.
Begeisterung für Politik in 45 Minuten zu schaffen ist nicht möglich. Es gelang aber erstaunlich gut, mit dem Thema „Masseneinwanderungsinitiative“ den Schülern zu zeigen, dass Politik vor ihnen nicht halt macht.
Das lag auch an der „Frische“ der Diskussion. Der Inhalt war zwar hochstehend, aber verständlich. Die korrekte Quelle der Zahlen war nicht relevant, dafür aber der Unterhaltungswert. Interessant war es dann, wenn ein Widerspruch entstand oder gegenseitig gedisst wurde.
Sich bei einer Podiumsdiskussion zu melden braucht einen gewissen Mut. Den haben die meisten Schüler offenbar am Nachmittag. Die Diskussionen waren dann immer sehr interaktiv und nahmen richtig fahrt auf. (Mich hat schon überrascht, dass sich immer mindestens jemand freiwillig gemeldet hat …)
Die Meinungen waren aber einfach. Manchmal Aussagen, manchmal Verständnisfragen, manchmal ein Gedankenspiel. Einige sprachen sich (nachmittags) sehr argumentfrei gegen die Politikermeinungen aus. „Ich finde deine Meinung falsch.“ „Die SVP finde ich schlecht.“ Wie reagiert man da als Moderator?
Wären die Politiker älter gewesen, hätte es diese Aussagen nicht gegeben. Sie wären zerpflückt worden und die Schüler eingeschüchtert. Die Jungpolitiker nahmen es mit Humor, antworteten respektvoll und zeigten den Schülern gleichzeitig auf, dass argumentieren anders funktioniert. Ausserdem können sie an solchen kleineren Anlässen auch selbst ihre Argumentationsfähigkeiten schärfen.
Zuletzt bedeutet es für die Jungpolitiker wie Mike Egger und Angelo Zehr, Freizeit aufzuopfern. Diese ist aber gut investiert. Sie schaffen dadurch gute Voraussetzungen für neue Mitglieder in ihren Jungparteien.

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von Roman Zech
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