Roman Zech Gedanken auf Reisen.

Ein Augenblick in Seoul

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Nach bald zwei Wochen (gefühlte 3 Minuten) in Seoul war heute Zeit fürs Waschen, Joggen und Kaffee, sondern auch für den ersten Blogpost. Dabei ist es gar nicht so einfach die Gedanken zu strukturieren. Es gibt so viel Neues, jeden Tag. Darum hier eine lose Gedankensammlung.

running along Han River in Seoul
Joggen entlang dem Han Fluss.
Mit Hausschuhen und Laptop bin ich auf dem Weg ins nächste Kaffee. „Large Chopi saigon-ereul juu see yoo“, bestelle ich an der Theke, nachdem sich die Dame höflich verneigt hat. Am Tisch neben der Theke wird ‚Die Siedler‘ auf koreanisch gespielt, im ersten Stock kichern Pärchen in ihre Smartphones. Im zweiten wird gearbeitet. Team Project oder Einzelarbeit. Hochkonzentriert, ruhig – wie es sich hier gehört. Am Fenster ist noch Platz. Platz für diesen Blogpost.
Eigentlich ist es ja der (koreanische) dritte Stock und ich bin hier auch ein Jahr älter als in Europa – diesen kleinen Kulturschock nehme ich mit einem Lächeln hin.
Die ersten Wochen waren intensiv. Jetlag von acht Stunden, Weg finden, eine europäisch-weiche Matratze finden, Professoren-Englisch an der Uni verstehen, zehn Mal Kimchi (eingelegtes Sauerkraut an Chillipaste) testen und immer noch nicht verstehen, warum es zu jeder Mahlzeit serviert wird …
Das Joggen am Nachmittag tat gut. Während Herr Kim und Frau Park in perfekter Trekkingausrüstung mit Wanderstöcken oder mit dem Rennrad dem Hanang (Fluss) da waren, kam ich mir in meinen abgelatschten Joggingschuhen etwas underdressed vor. Sogar ein kleiner Hügel, ca. 100 Meter hoch, hat es in der Nähe von meinem Wohnort Wangsimni / Hanyang Uni. Er blieb nicht unbezwungen von mir.
Ganz generell lebt es sich sehr einfach in Seoul. Es gibt alles in der Nähe. Aber wenig zuhause. Mein Zimmer ist etwa gleich gross, wie die Innenkabine auf einem durchschnittlichen Kreuzfahrtschiff – immerhin sind die acht Quadratmeter mit Dusche/WC und Kühlschrank dafür einzeln belegt. Eher die Ausnahme hier.
Das erklärt auch, warum hier alle im Coffee Shop, an der Uni oder in der Bar arbeiten. Der Platz ist knapp. Geschlafen wird eigentlich auch überall. Metro, Unterricht und KFC am Sonntagmorgen um 5 Uhr…
Mein einzig wirkliches Problem war bisher die Kommunikation. Vieles – d.h. eigentlich nur Ortsnamen, wenn ich ehrlich bin – wird in lateinischer Schrift übersetzt. Hangul, das koreanische Alphabet lesen und schreiben können, ist aber ein must. Sonst nützt nämlich auch der Englisch-Korenaisch-Übersetzer nichts und Google-Dienste beschränken sich auf ausserhalb von Korea. Maps und Suche sind schlecht und verpönt. Naver ist hier das Mass aller Dinge.
Ich bin gespannt wie meine Partnerarbeit an der Uni mit Min wird. Er spricht so viel Englisch wie ich Koreanisch. Er war dafür schon „on tschangfrau“, auf dem Jungfraujoch. Ein Pluspunkt.
Und apropos schnelles Internet: Das gilt nur für den Zugriff auf Seiten innerhalb von Korea und wenn nicht 10’000 andere im gleichen WLAN sitzen.

Gwangjin-Gu bei Nacht
Gwangjin-Gu bei Nacht.
Korean BBQ with old friends
1st Korean BBQ with old friends
Wellenbad Korean Style: Ab 1 Meter Wassertiefe ist eine Schwimmweste Pflicht!
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Pyoengchang - hier finden nächstes Jahr die olympischen Winterspiele statt. But not toofast!
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But not toofast!
Servicegesellschaft am Skilift. Der Angestellte verneigt sich vor jedem aussteigenden Gast.
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